1900er Baujahre
Der Jugendstil, der um 1900 entstand, ist an geschwungenen Linien und Blumenmustern zu erkennen. Fenster und Türen wurden oft besonders kunstvoll gestaltet. Um 1925 wurde der Expressionismus durch den Internationalen Stil abgelöst.
Aus dieser Epoche finden wir
Bausubstanz 1900 - Schwachstellen
Palais, Villen
Bauernhäuser und Handwerkerhäuser
Der soziale Wohnungsbau begann erst nach dem 1. Weltkrieg mit der Industrialisierung.
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Altbausanierung mit Anleitung - so wirds gemacht!  |
Checkliste
für Immobilien ab 1900 mit allen positiven und negativen Eigenschaften, wie Bausubstanz, Bautechnik und Energiebedarf.
Weitere Merkmale von Wohnhäusern um 1900:
Viele Häuser dieser Zeit sind vom Historismus geprägt, der verschiedene historische Baustile imitierte.
Ein typischer Stil der späten Gründerzeit, der sich durch Elemente der Renaissance auszeichnet.
Eine weitere Strömung, die regionale und ländliche Architekturformen aufgriff.
Verwendet wurden oft Vollziegelmauerwerk, Ziegel oder Sandstein für Bodenplatten und Holz für Fenster und Türen.
Jugendstilfenster sind oft durch Sprossen im oberen Teil und geschwungene Formen gekennzeichnet.
Fassaden können mit Stuck, Zinnen, Türmen und anderen dekorativen Elementen versehen sein.
Häuser aus dieser Zeit können Feuchtigkeitsprobleme, Risse im Putz und Mängel bei der Wärmedämmung aufweisen.
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Baubeschreibung und typische Schwachstellen von Wohnbauten um 1900
Wohngebäude aus der Zeit um 1900 weisen charakteristische Schwachstellen auf, die vor allem auf die damals üblichen Bauweisen und Konstruktionsmethoden zurückzuführen sind. Besonders betroffen sind die konstruktiven Bauteile, deren Zustand und Ausführung maßgeblich die Substanz und Sanierungsfähigkeit der Gebäude bestimmen.
Konstruktive Schwachstellen
- Keller und Fundamente: Häufig wurden für Keller und Fundamente Bruchsteine verwendet. Diese Bauweise bietet nur einen begrenzten Schutz gegen Feuchtigkeit und ist anfällig für aufsteigende Nässe.
- Mauerwerk: Das Außenmauerwerk besteht meist aus Vollziegeln, was zwar stabil ist, aber in Bezug auf Wärme- und Feuchtigkeitsschutz Defizite aufweist.
- Kellerabdichtung: Eine Abdichtung des Kellers war zur Bauzeit oft nicht vorhanden. Ebenso fehlt eine Querschnittsabdichtung, wodurch Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen kann.
- Kellerdecken und Geschossdecken: In den Kellerdecken wurden häufig Stahlträger eingesetzt, die heutzutage vielfach verrostet sind. In den Geschossdecken finden sich oft Holzbalken, die durch Feuchtigkeit und Holzschädlinge verrottet sein können.
- Geschosstreppen: Die Treppen zwischen den Etagen sind häufig sehr steil ausgeführt, was den Wohnkomfort beeinträchtigen kann.
- Wärmebrücken!
Technische Anlagen
Die technischen Anlagen wie Heizung, Wasser, Abwasser, Elektroinstallation, Wärmeschutz, Schallschutz und Kellerabdichtung waren zur Bauzeit kaum von Bedeutung und wurden entweder gar nicht oder nur rudimentär ausgeführt. Auch wenn im Laufe der Jahre Sanierungen oder Erneuerungen stattgefunden haben, entsprechen diese Anlagen meist nicht dem heutigen Stand der Technik. Insbesondere die Heizkörper und die Kesselanlage sind in vielen Fällen veraltet und erfüllen moderne Anforderungen nicht.
Eine detaillierte Anleitung zur Identifikation und Sanierung dieser Schwachstellen finden Sie im Leitfaden zur Altbausanierung.
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Gebäude ab 1900 Palais + Villen.
Für die gehobenen Stände stand im Vordergrund die Ästhetik und Repräsentation durch großzügige Raumaufteilung und kunsthandwerkliche Fassaden,
Sanierungsempfehlungen für Palais und Villen ab 1900
Gebäude, die von vermögenden Ständen errichtet wurden, sind besonders geeignet für eine umfassende Sanierung. Oft stehen die kunsthandwerklichen Fassaden dieser Palais und Villen unter Denkmalschutz, was bei der Planung berücksichtigt werden muss. Dennoch bietet die großzügige Bauweise dieser Häuser entscheidende Vorteile: Die Sanierung kann komplett von innen erfolgen, sodass der denkmalgeschützte Außenbereich erhalten bleibt.
Durch die großzügigen Raumstrukturen ist es möglich, eine lückenlose Wärmedämmung von innen einzubauen. Auf diese Weise kann der energetische Standard eines Niedrigenergiehauses erreicht werden, ohne die historische Außenansicht des Gebäudes zu verändern. Die Kombination aus Denkmalschutz und moderner Energietechnik macht diese Gebäude besonders attraktiv für eine Sanierung.
Eine detaillierte Anleitung zur Identifikation und Sanierung dieser Schwachstellen finden Sie im Leitfaden zur Altbausanierung.
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Alt und Neu einer Jahrhundert Villa 
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Bauernhäuser
Die Kleinbauern wohnten mit Kuh und Schwein unter einem Dach-
Bauernhäuser: Sanierung und Herausforderungen
Bauernhäuser, beispielsweise eine Bauernkate aus dem Jahr 1900 ,
die 1972 umgebaut wurde, zeigen, dass bereits damals wärmedämmende Renovierungen möglich waren. Dennoch ist die Sanierung solcher Gebäude meist ein Projekt für Liebhaber, da sie besondere Anforderungen und Herausforderungen mit sich bringt.
Die Innenwände von Bauernhäusern bestehen häufig aus Fachwerk, das im Zuge der Sanierung vollständig entkernt werden muss. Besonders der untere Bereich des Fachwerks ist oft stark verrottet und muss entfernt werden. Auch der Dachstuhl, selbst wenn er zunächst einen guten Eindruck vermittelt, weist im Traufenbereich meist erhebliche Schäden durch Vermoderung auf.
In vielen Fällen bleibt nach der Sanierung nicht mehr als das Außenmauerwerk erhalten. Dieses Außenmauerwerk muss sowohl gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt als auch wärmegedämmt werden. Dabei geht es nicht um eine außen aufgebrachte Wärmedämmung, sondern um die Wärmebrücke zwischen Mauerwerk und Fundament, die besonders berücksichtigt werden muss.
Eine detaillierte Anleitung zur Identifikation und Sanierung dieser Schwachstellen finden Sie im Leitfaden zur Altbausanierung.
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Handwerkerhaus
Für die niedrigen und ärmeren Schichten, dazu gehörten damals auch die Handwerker und wohnten in zweckbestimmten und ganz bescheidenen Häusern
Handwerkerhäuser: Herausforderungen bei Sanierung und Nutzung
Handwerkerhäuser, die ursprünglich als bescheidene Unterkünfte für ärmere Bevölkerungsschichten errichtet wurden, gelten heute meist als wenig empfehlenswert für eine moderne Nutzung. Auch wenn diese Gebäude renoviert wurden, zeigen sich häufig erhebliche Mängel, da die Sanierungsmaßnahmen oft nur oberflächlich ausgeführt wurden. Typische Eingriffe wie der Austausch von Fenstern, die Dämmung der Fassade und des Dachs oder der Austausch des Heizkessels beheben die grundlegenden Probleme dieser Bauten nicht. Insbesondere Feuchtigkeitsschäden und Wärmebrücken im Vollziegelmauerwerk bleiben bestehen, wenn nicht an der Bausubstanz selbst angesetzt wird. Alle anderen Maßnahmen sind lediglich kosmetischer Natur.
Gesundheitsgefährdende Baustoffe bei Sanierungen
Ein weiteres Problem bei der Sanierung von Handwerkerhäusern ist der Einsatz potenziell gesundheitsschädlicher Baustoffe. Dazu gehören:
- Asbesthaltige Materialien wie Dach- und Fassadenplatten
- Mineralwolle mit zu kurzen Faserlängen
- Holzschutzmittel mit schädlichen Inhaltsstoffen, die für Holzverkleidungen verwendet wurden
- Holzbaustoffe mit Formaldehyd
Ob und in welchem Umfang diese Baustoffe noch in den Gebäuden vorhanden sind, lässt sich häufig nur schwer feststellen, vor allem wenn keine entsprechenden Unterlagen mehr existieren.
Eine detaillierte Anleitung zur Identifikation und Sanierung dieser Schwachstellen finden Sie im Leitfaden zur Altbausanierung.
Heizungsenergiebedarf
Der Verbrauch eines unsanierten Altbaus kann bei 360 bis 440 kWh/m² Jahr (beheizter Wohnfläche) liegen.
Als Niedrigenergiehaus müssen Sie mit 30 bis 70 kWh/m² und Jahr auskommen.
Wärmebrücken kann man sich bei diesem Verbrauch nicht mehr leisten.
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Ein Infrarot Temperaturmessgeräte kostet unter 50 € und ist ein idealer Helfer Wärmebrücken aufzuspüren . 

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Die Wirtschaftslichkeitsberechnung |
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Sie werden sich fragen, wozu soll der Aufwand gut sein?
Im Supermarkt ist es Pflicht die Preisauszeichnung auf 1 Kg auszuzeichnen, damit man die Kosten vergleichen kann. Mit dieser Wirtschaftlichkeitsberechnung können Sie die Einsparungskosten Ihrer Sanierungsmaßnahme auf 1 KWh berechnen, und zwar Bauteil für Bauteil. Zum Beispiel mit Eigenleistungen erzielen Sie mit geringen Kosten die höchsten Einsparungskosten. Ebenso können Sie auch die Rangfolge besser zuordnen. Auch als Laie können Sie das selbst durchführen. |