Schwachstellen
Bausubstanz
Die Bausubstanz von Wohnhäusern aus den 1980er Jahren kann sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen. Typische Baumaterialien waren Ziegel, Beton und Holz, wobei auch Asbest in einigen Fällen verbaut wurde. Es ist wichtig, bei der Bewertung die Wärme- und Schalldämmung sowie mögliche Altlasten wie Asbest zu beachten. (Achten Sie auf Wärmebrücken!)
Typische Merkmale der Bausubstanz von 80er Jahre Wohnhäusern:
Häufig wurden Putzfassaden, hinterlüftete Fassaden aus Stein, Ziegel oder Blech verwendet.
Geneigte Dächer (Kalt- oder Warmdach) wurden oft mit Ton- oder Betondachsteinen eingedeckt.
Die Wärmedämmung kann je nach Ausführung und Standards der 80er Jahre veraltet sein, was zu höheren Heizkosten und ggf. Feuchtigkeitsschäden führen kann.
Viele Fenster sind zwar mit Isolierglas ausgestattet, entsprechen aber nicht immer den heutigen Standards für Wärmeschutz.
Asbest wurde in einigen Fällen verbaut und sollte bei Sanierungen fachgerecht rückgebaut und entsorgt werden.
Die Warmwasserbereitung ist oft verbesserungsfähig, und ältere Heizungsanlagen können modernisiert oder ausgetauscht werden.
Die Grundrisse waren oft auf Familien mit Kindern ausgerichtet, mit kleinen Kinderzimmern, aber auch Wohnungen für Wohngemeinschaften oder Alleinerziehende wurden berücksichtigt.
Bei mehrschaligen Außenwänden kann der Schallschutz verbessert werden.
Bei Flachdächern können die Dachanschlüsse und -abschlüsse sanierungsbedürftig sein.
In gut gedämmten Häusern kann die Lüftung mangelhaft sein und zu Feuchtigkeitsschäden führen.
Sanierungsschwerpunkte:
- Wärmedämmung: Verbesserung der Wärmedämmung von Außenwänden, Dach und obersten Geschossdecken.
- Fenster: Austausch von Fenstern gegen moderne, wärmeschutzverglaste Fenster.
- Heizung: Modernisierung oder Austausch der Heizanlage.
- Altlasten: Fachgerechter Rückbau von Asbest und anderen Schadstoffen.
- Lüftung: Verbesserung der Lüftung, insbesondere bei gut gedämmten Häusern.
Bei der Bewertung der Bausubstanz eines Hauses aus den 80er Jahren ist es ratsam, einen Bausachverständigen hinzuzuziehen, um den Zustand des Gebäudes genau einschätzen zu lassen und mögliche Sanierungsbedarfe zu identifizieren.
Eine detaillierte Anleitung zur Identifikation und Sanierung dieser Schwachstellen finden Sie im Leitfaden zur Altbausanierung.
Energiebedarf
Der Verbrauch eines Niedrigenergiehaus liegt heute bei 30- 70 kWh/m2 und Jahr.
Zum Beispiel bei einem Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche verbrauchen Sie demnach ohne WW.
- ~ 4500 - 10500 kWh
- oder ~ 450 - 1050 Liter Heizöl
- oder ~ 450 - 1050 cbm Gas
Wärmebrücken kann man sich bei diesem Verbrauch nicht mehr leisten.