DIN 276 KG - 500
Kostengruppe 550 Technische-Außenanlagen
In dieser Kostengruppe werden alle Technischen Anlagen in Außenanlagen einschließlich der Ver- und Entsorgung des Bauwerks (KG 300 und KG 400) sowie in Freianlagen und Verkehrsanlagen, sowie selbstständige Anlagen der technischen Infrastruktur efasst.
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Aktuelle Baukosten - Wohnen - Büro- Gewerbe


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KG 551 Abwasseranlagen
Im Bauwesen umfassen Abwasseranlagen im Gebäude alle Einrichtungen, die der Sammlung, Ableitung, Behandlung und Entsorgung von Abwasser dienen
Detaillierter:
- Abwasseranlagen im Gebäude umfassen:
- Rohrleitungen: Sowohl vertikale Fallrohre als auch horizontale Grundleitungen, die das Abwasser von den Entwässerungsgegenständen (z.B. Waschbecken, Toiletten, Duschen) zu den Sammel- oder Grundleitungen führen.
- Dachrinnen und Fallrohre: Leiten Regenwasser von Dächern ab und verhindern so Staunässe und Wasserschäden.
- Entwässerungsrinnen: Leiten Oberflächenwasser von befestigten Flächen ab.
- Grundstücksentwässerung: Verbindet die inneren Abwasserleitungen mit der öffentlichen Kanalisation und umfasst ggf. Revisionsschächte und Kanäle.
- Pumpwerke: Bei Bedarf (z.B. bei fehlendem Gefälle oder bei Tiefgaragen) werden Pumpwerke eingesetzt, um das Abwasser zur Entsorgung zu befördern.
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KG 552 Wasseranlagen
Im Bauwesen umfassen Wasseranlagen im Gebäude alle technischen Einrichtungen und Systeme, die für die Wasserversorgung, Entwässerung und Entsorgung von Wasser innerhalb eines Gebäudes zuständig sind.
Detaillierte Definition:
Bezieht sich auf die Anlagen, die Trinkwasser in das Gebäude leiten und verteilen, sowie auf Warmwasseraufbereitungssysteme. Dies umfasst Rohre, Armaturen, Druckerhöhungsanlagen und ggf. Warmwasserspeicher.
Umfassen auch Maßnahmen zur Wasserhaltung in Baugruben, also die temporäre oder dauerhafte Trockenlegung von Baugruben, um die Bauarbeiten zu ermöglichen.
Wichtige Bestandteile:
- Rohrleitungen für Frischwasser, Abwasser und ggf. Regenwasser.
- Armaturen wie Wasserhähne, Ventile und Duschköpfe.
- Sanitärobjekte wie Toiletten, Waschbecken und Badewannen.
- Pumpen und Hebeanlagen zur Wasserförderung und Entwässerung.
- Rückstausicherungen, um das Eindringen von Abwasser aus der Kanalisation zu verhindern.
- Oberflächenentwässerungssysteme wie Dachrinnen und Drainagen.
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KG 553 Anlagen für Gase, Feststoffe und Flüssigkeiten
Im Bauwesen umfassen Anlagen für Gase, Feststoffe und Flüssigkeiten alle technischen Einrichtungen, die der Lagerung, Verarbeitung, dem Transport oder der Nutzung dieser Stoffe dienen und fest mit dem Gebäude oder dem Grundstück verbunden sind. Das können beispielsweise Tanks für Flüssigkeiten, Silos für Feststoffe oder Rohrleitungssysteme für Gase sein. Diese Anlagen unterliegen spezifischen baurechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen, die je nach Art und Menge der gelagerten oder verwendeten Stoffe variieren.
Detaillierte Erläuterung:
- Anlagen für Flüssigkeiten:
Dazu gehören unter anderem Tankanlagen für Heizöl, Dieseltreibstoff oder andere Flüssigkeiten, die oft mit speziellen Auffangwannen und Dichtheitsprüfungen ausgestattet sein müssen, um Umweltschäden zu vermeiden.
Silos für Getreide, Dünger oder andere Schüttgüter, aber auch Lagerhallen für Baumaterialien oder Abfälle fallen unter diese Kategorie. Hier sind bauliche Vorkehrungen gegen das Austreten der Stoffe, Staubentwicklung und Brandschutz wichtig.
Rohrleitungssysteme für Erdgas, Sauerstoff oder andere technische Gase, aber auch Druckbehälter für komprimierte oder verflüssigte Gase sind hier zu nennen. Diese Anlagen erfordern besondere Aufmerksamkeit bezüglich Leckageprüfung, Druckbeständigkeit und Sicherheitsabstände. |
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KG 554 Wärmeversorgungsanlagen
Wärmeversorgungsanlagen im Bauwesen umfassen alle technischen Einrichtungen, die der Beheizung von Gebäuden und der Erwärmung von Trinkwasser dienen. Zu den Arten zählen Öl-, Gas-, Pellet-, Fernwärme-, Solarthermie- und Wärmepumpenheizungen. Auch Heißwasseranlagen und Deckenstrahlheizungen gehören dazu, wobei letztere je nach Betriebsart (elektrisch oder wassergeführt) zu unterschiedlichen Anlagengruppen gezählt werden können.
Definition: Wärmeversorgungsanlagen sind im Bauwesen Teil der Gebäudetechnik und umfassen alle Anlagen, die Wärme erzeugen, übertragen und verteilen, um Gebäude zu beheizen und Warmwasser bereitzustellen.
Arten von Wärmeversorgungsanlagen:
- Konventionelle Heizungen:
- Ölheizungen: Beziehen ihre Energie aus Heizöl.
- Gasheizungen: Beziehen ihre Energie aus Erdgas oder Flüssiggas.
- Pelletheizungen: Beziehen ihre Energie aus Holzpellets.
- Fernwärme: Wärme wird über ein Leitungsnetz von einem zentralen Ort zu den einzelnen Gebäuden transportiert.
- Solarthermie: Nutzt Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung.
- Wärmepumpen: Entziehen Wärme aus der Umwelt (Luft, Erde, Wasser) und nutzen sie zum Heizen.
- Heißwasseranlagen: Versorgen Gebäude mit Warmwasser.
- Deckenstrahlheizungen: Beheizen Räume durch Strahlungswärme von der Decke.
- Blockheizkraftwerke (BHKW): Erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme.
- Brennstoffzellenheizungen: Erzeugen Strom und Wärme durch eine chemische Reaktion.
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KG 555 Raumlufttechnische Anlagen
Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) sind technische Systeme, die in Gebäuden für die Luftbehandlung, also die Beeinflussung von Temperatur, Feuchtigkeit und Reinheit der Raumluft, zuständig sind. Sie sorgen für den Luftaustausch und können die Luft auch erwärmen, kühlen, befeuchten oder entfeuchten.
Arten von RLT-Anlagen:
Diese Anlagen versorgen mehrere Räume oder sogar das gesamte Gebäude mit aufbereiteter Luft über ein Kanalsystem.
Hier werden einzelne Geräte in den jeweiligen Räumen eingesetzt, um die Luft lokal zu behandeln. Sie können auch miteinander vernetzt sein.
Diese Anlagen dienen primär dem Luftaustausch, also der Zufuhr von Frischluft und der Abfuhr von verbrauchter Luft.
Sie gehen über die reine Lüftung hinaus und können die Luft zusätzlich kühlen, erwärmen und befeuchten oder entfeuchten.
Diese Anlagen decken einen Teil der Klimatisierungsaufgaben ab, z.B. nur Heizen und Kühlen oder nur Befeuchten und Entfeuchten.
Bei diesen Anlagen wird die Abluft gefiltert und wieder als Zuluft verwendet, was Energie spart.
Hier wird eine freie Lüftung (z.B. über Fenster) durch eine maschinelle Lüftung unterstützt oder zeitweise ersetzt.
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KG 556 Elektrische Anlagen
Im Bauwesen bezieht sich der Begriff "Elektrische Anlagen" auf die Gesamtheit aller elektrischen Installationen und Betriebsmittel, die für die Stromversorgung und den Betrieb elektrischer Geräte in einem Gebäude oder einer Anlage notwendig sind. Dazu gehören Stromquellen, Leitungen, Schaltanlagen, Schutzeinrichtungen und alle elektrischen Verbraucher. Die Anlagen müssen den geltenden Normen (z.B. VDE) entsprechen und von Fachkräften installiert und gewartet werden.
Arten von elektrischen Anlagen im Bauwesen:
Umfassen die übliche Stromversorgung für Gebäude und Anlagen, inklusive Beleuchtung, Steckdosen, Heizungen und anderen elektrischen Verbrauchern.
- Ortsfeste elektrische Anlagen:
Sind fest mit dem Gebäude verbunden und können nicht ohne weiteres versetzt werden. Beispiele sind Hausinstallationen, Verteilerschränke, etc.
- Ortsveränderliche elektrische Anlagen:
Sind Anlagen, die leicht transportiert und an verschiedenen Orten eingesetzt werden können, wie z.B. Verlängerungskabel, Baustellenleuchten, etc.
Umfassen die elektrischen Installationen in Industriegebäuden, die oft komplexer und leistungsstärker sind als Anlagen in Wohngebäuden.
Können je nach Bedarf und Anwendungsbereich (z.B. explosionsgeschützte Bereiche, Anlagen mit besonderen Brandschutzmaßnahmen) variieren.
Wichtige Bestandteile elektrischer Anlagen:
- Stromquellen: Transformatoren, Generatoren, Stromversorgungsnetze.
- Leitungen: Kabel und Leitungen zur Stromübertragung.
- Schaltanlagen: Verteiler, Schaltkästen, Sicherungen, Fehlerstromschutzschalter.
- Betriebsmittel: Steckdosen, Schalter, Leuchten, Motoren, Heizungen und andere elektrische Verbraucher.
- Schutz- und Sicherheitseinrichtungen: Überspannungsschutz, Brandschutz, Erdung, Blitzschutz.
Wichtige Aspekte bei der Planung und Installation:
- Einhaltung von Normen und Vorschriften (z.B. VDE): Gewährleistet die Sicherheit und Funktionalität der Anlage.
- Fachgerechte Installation: Muss von Elektrofachkräften durchgeführt werden, um Risiken zu vermeiden.
- Regelmäßige Prüfung und Wartung: Sichert die dauerhafte Betriebssicherheit der Anlage.
- Berücksichtigung besonderer Anforderungen: Je nach Art der Anlage und des Gebäudes können zusätzliche Schutzmaßnahmen oder spezielle Ausführungen erforderlich sein.
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KG 557 Kommunikationssicherheits und informationstechische Anlagen und Automation
Im Bauwesen umfassen Kommunikations-, Sicherheits- und informationstechnische Anlagen sowie Automation alle technischen Einrichtungen, die der Kommunikation, Sicherheit und Informationsverarbeitung innerhalb und außerhalb von Gebäuden dienen. Dazu gehören beispielsweise Telekommunikationsanlagen, Brandmeldeanlagen, Einbruchmeldeanlagen, Datennetze, Gebäudeleittechnik und Steuerungs- und Regelungstechnik.
Erläuterung:
Diese umfassen alle technischen Einrichtungen, die der Übertragung von Informationen dienen, wie z.B. Telefonanlagen, Netzwerkinfrastruktur, Datenübertragungssysteme und Videoüberwachung.
Hierzu gehören alle technischen Einrichtungen, die der Sicherheit von Personen und Gebäuden dienen, wie z.B. Brandmeldeanlagen, Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollsysteme und Videoüberwachung zur Gefahrenabwehr.
- Informationstechnische Anlagen:
Diese umfassen alle technischen Einrichtungen, die der Erfassung, Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Daten dienen, wie z.B. Server, Netzwerkinfrastruktur, Datenbanken und Software.
Bezieht sich auf die automatische Steuerung und Regelung von technischen Anlagen in Gebäuden, wie z.B. Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, Beleuchtung und Sonnenschutz. Ziel ist die Optimierung von Betriebsabläufen, Energieeffizienz und Komfort.
Klassifizierung nach DIN 276:
Die DIN 276, eine Norm zur Gliederung von Bauwerkskosten, ordnet diese Anlagen den Kostengruppen 450 (Kommunikations-, Sicherheits- und informationstechnische Anlagen) und 480 (Automation) zu.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Anlagen einen wesentlichen Bestandteil der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) darstellen und für die Funktionalität, Sicherheit und Effizienz von Gebäuden unerlässlich sind.
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KG 558 Nutzungsspezifische Anlagen
Nutzungsspezifische Außenanlagen im Bauwesen sind bauliche oder technische Anlagen, die speziell auf die Nutzung eines Gebäudes ausgerichtet sind und außerhalb des eigentlichen Gebäudes liegen. Sie dienen der Erfüllung spezifischer Anforderungen der Gebäudenutzung und sind oft fest mit dem Gebäude verbunden oder auf dem Grundstück installiert.
Erläuterung:
Die Anlagen sind nicht allgemeiner Natur, sondern auf die spezifische Funktion des Gebäudes zugeschnitten. Beispiele hierfür sind etwa spezielle Entwässerungssysteme für eine Produktionshalle, eine Laderampe für ein Lager oder eine spezielle Beleuchtung für einen Sportplatz.
Hierunter fallen alle baulichen und technischen Anlagen, die sich außerhalb des eigentlichen Gebäudes befinden, aber in Zusammenhang mit dessen Nutzung stehen.
Viele nutzungsspezifische Außenanlagen sind fest mit dem Gebäude oder dem Grundstück verbunden, wie zum Beispiel eine Entwässerungsrinne oder ein Zaun.
Zu den nutzungsspezifischen Außenanlagen zählen unter anderem:
- Bodenbefestigungen vor Garagen oder Laderampen
- Einfriedungen wie Zäune oder Mauern
- Außenbeleuchtung, die speziell auf die Bedürfnisse des Gebäudes abgestimmt ist
- Entwässerungssysteme für das Grundstück oder das Gebäude
- Spezielle Rampen oder Treppen für den Zugang zum Gebäude
- Gartenanlagen, die auf die Nutzung des Gebäudes ausgerichtet sind
- Technische Anlagen wie beispielsweise eine Regenwassernutzungsanlage oder eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die zur Versorgung des Gebäudes dienen
Die Abgrenzung zu anderen Außenanlagen kann manchmal schwierig sein, da viele Anlagen sowohl allgemeine als auch nutzungsspezifische Funktionen haben können.
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KG 559 Sonstiges zu KG 550
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