CAD Planungsbüro BLUM

DIN 276 - KG 722 Wertermittlungen

Haus unter Denkmalschutz kaufen: kein Geschäft für Ungeduldige

Ehrwürdig stehen denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftsgebäude zwischen all den jüngeren Architekturen. Sie werden oft wegen des bevorstehenden Instandhaltungs- und Sanierungsaufwands preisgünstig zum Kauf angeboten. Davon sollten sich Kaufinteressenten jedoch nicht hinreißen lassen, sondern zum Kaufpreis auch zeitlichen Aufwand, behördliche Einschränkungen und schwer amortisierbare Folgekosten hinzurechnen.

Schnäppchenkauf nur mit anerkanntem, objektivem Gutachten

Verkäufer eines Baudenkmals legen in vielen Fällen dem Käufer ein umfassendes Gutachten über den Bauzustand und nötige Instandsetzungsmaßnahmen vor. Interessenten sollten darauf achten, dass dieses von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen erstellt wurde. So ist eine parteiliche Fehleinschätzung ausgeschlossen. Das entsprechende Dokument hilft gleichzeitig den folgenden Sanierungsplanern dabei, zusammen mit der Denkmalschutzbehörde erlaubte von unerlaubten Maßnahmen zu trennen und für letztere bestenfalls Alternativen zu finden.

Erlaubten Heizungstausch vor dem Kauf behördlich nachfragen

Hauptanliegen bei der Sanierung von Häusern unter Denkmalschutz ist die energetische Sanierung. Hier gibt es für viele moderne Heizsysteme gutes Entgegenkommen der Denkmalschutzbehörde. Einzig bei Wärmepumpen sind oft andere Auflagen zu erfüllen, bevor deren Einbau genehmigt wird. Ebenfalls gestaltet sich die Stromversorgung mit Solarenergie wegen der Auflage des optischen Erhalts im Originalzustand schwierig. Hierfür wurden allerdings inzwischen Lösungen gefunden, mit denen auf der nicht öffentlich sichtbaren Hausseite zumindest ein Teil von Solartechnologien installiert und betrieben werden kann.

Architekten als Sanierungsplaner einbeziehen

Architekten kennen die denkmalgeschützte Immobilie meistens schon aus früheren Bau- und Sanierungszeiten. Sie stehen außerdem im Kontakt mit Gerichten, Notaren und der Denkmalschutzbehörde. Dieses Insiderwissen sowie die Kontakte sind hilfreich beim Erstellen eines Sanierungsplans. In diesem sollte eine Wirtschaftlichkeitsprüfung für alle zur Verwendung vorgesehenen Bauteile enthalten sein. Durch diese Rechnung erfahren Hauskäufer, in welchem Zeitraum sich wahrscheinlich die Investition in die nötigen und erlaubten Veränderungen wieder bezahlt macht. Auch Förderzeiträume müssen hier einbezogen werden.

Mit langen Laufzeiten für Fördermitteln rechnen

Je nach Bundesland und Art des Baudenkmals sind Fördermittel pro Jahr in einem großen Finanztopf, aber rasch vergriffen bei hoher Nachfrage. Zwischen Beantragung und Zusage können damit mehrere Monate bis ein Jahr liegen. Bei gekauften Schnäppchenhäusern ist zu überlegen, ob der Zeitraum zwischen Kauf und Bewohnbarkeit diese Wartezeit rechtfertigt. Viele Förderungen werden online ausführlich vorgestellt. Internetrecherche schützt dementsprechend vor der großen Enttäuschung. Auch ein Anruf bei der fördernden Behörde gibt Aufschluss darüber, ob und in welcher Höhe aktuell noch Mittel vorhanden sind.

Investition und Abschreibungszeitraum berücksichtigen

Investitionen in ein denkmalgeschütztes Haus sind möglichst umgehend nach dem Kauf sowie in kurzer Zeit für ein Sanierungsprojekt nötig. Trotz Förderung im zweistelligen Prozentbereich bedeutet dies einen kräftigen Griff, selbst in ein vorher komfortables Budget. Steuerlich können die Maßnahmen abgeschrieben werden, aber nur mit einem bestimmten, einstelligen Prozentsatz pro Jahr. Es dauert also wenigstens zehn Jahre und länger, bis sich der Aufwand tatsächlich amortisiert. Inzwischen kommt es auch darauf an, zielstrebig an der energetischen Sanierung zu arbeiten.

Fazit:
Denkmalgeschützte Häuser werden oft wegen des hohen finanziellen und zeitlichen Aufwands für die Sanierung zum Kauf angeboten. Wer sich für einen solchen Kauf entscheidet, sollte bereits vor der Unterschrift unter dem Kaufvertrag herausfinden, was es zu beantragen gilt und mit welchen tatsächlichen Folgekosten zu rechnen ist. Ansonsten kann sich der vermeintliche Schnäppchenpreis als kaum zu bewältigende Kostenfalle erweisen.

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