Altbausanierung mit Anleitung
U-Werte ermitteln ohne den Einsatz von EDV
Hausbesitzer, die eine energetische Sanierung ihres Gebäudes planen, müssen die U-Werte gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) einhalten. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärmestrom von der warmen zur kalten Seite eines Bauteils fließt; ein niedriger U-Wert steht für eine bessere Dämmwirkung. Daher ist es erforderlich, zunächst den aktuellen U-Wert des jeweiligen Bauteils zu bestimmen. Für Privatpersonen gestaltet sich dies häufig schwierig, auch wenn entsprechende Softwarelösungen existieren.
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An dieser Stelle bieten wir Ihnen eine unkomplizierte Alternative: Mithilfe vorbereiteter U-Wert-Tabellen können Sie den Wert selbstständig berechnen. Dazu benötigen Sie lediglich folgende Informationen, die Sie Ihren Baugenehmigungsunterlagen entnehmen können:
- Wandbaustoff
- Druckfestigkeit kg/m3
- Wandicke
Die U-Werte sollten im Grundriss und Querschnitt systematisch für jedes Bauteil ermittelt werden – dazu zählen Außenwände, Fenster, Kellerdecken, Dachgeschossdecken sowie geneigte Dachflächen und Dachaufbauten wie beispielsweise Gauben.
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V |
In der Abbildung ist die zu dämmende Gebäudehülle in Grün hervorgehoben.
Besondere Aufmerksamkeit gilt nicht nur den einzelnen Bauteilen, sondern insbesondere den Übergängen zwischen den Bauteilen, den sogenannten (Wärmebrücken). Diese Bereiche können die energetische Qualität der gesamten Gebäudehülle maßgeblich beeinflussen.
Sie haben Hohlsteindecken gewählt 
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Hohlsteindecke U-Wert: W/m2K
Vorhandenes Bauteil: Hohlsteindecke mit schwimmenden Estrich (4-5cm)
Die Dicke bezieht sich nur auf die Hohlsteindecke.
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gewählt: Decke vorh., d = 0,17 mit 0,02 m Wärmedämmung mit einem U-Wert von 0,62
Diesen Wert müssen Sie für die Auswertungstabelle ab- oder aufrunden,
hier also auf 0,6
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U-Wert, alt |
0,4 |
0,5 |
0,6 |
0,8 |
1,0 |
1,2 |
1,4 |
1,6 |
1,8 |
2,0 |
Auswertungstabelle im PDF-Format
Die erste Spalte ist der vorhandene U-Wert,
Die zweite Spalte ist Auswahl der Wärmeleitgruppe (WLG) 040=Standard
Die folgenden Spalten ergeben den neuen U-Wert in W/(m2 K)
Beispiel: Hohlstein-Kellerdecke auf der Kaltseite gedämmt |
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Deckendämmung auf der Kaltseite, U-Wert erforderlich: 0,30
Gewählt: WLG 040 mit 70 mm, Wert wurde interpoliert
Alternativ: WLG 030 mit 50 mm, WLG 050 mit 80 mm und WLG 055 mit 100 mm |
| Alternativ sollte man den Nachweis mit der Dämmung auch auf der Warmseite durchführen, hier wäre lediglich ein U-Wert von 0,50 erforderlich. |
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Nachdem Sie den alten und neuen U-Wert berechnet haben, steht der erste Schritt zur Sanierung. Im zweiten Schritt klären Sie das mögliche Energieeinsparpotenzial, im dritten die Kosten. Die Antworten dazu finden Sie bei der Altbausanierung unter
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