Planungsbüro BlumSIMPLE

Altbausanierung mit Anleitung

U-Werte ermitteln ganz ohne EDV

Hausbesitzer, die ihr Häuschen sanieren wollen, müssen die U-Werte der Energieeinsparverordnung (EnEV) einhalten. Der U-Wert ermittelt den Wärmestrom, der von der warmen zur kalten Seite des Bauteiles fließt. Je niedriger der Wert ist, umso besser ist die Dämmung. Zunächst muss also der vorhandene U-Wert zum Beispiel einer Außenwand ermittelt werden. Hierfür müssen Sie zunächst sämtliche Bauteile der Wand auflisten und in entsprechenden U-Wert-Programmen eingeben und berechnen. Für Laien ist es ist nicht ganz einfach, anfangs sich dadurch zu wurschteln.

Altbausanierung mit Anleitung für Fassade, Dach und Decken.

Hier finden Sie eine Lösung, die ganz simpel ist, wir haben die Bauteile mittels U-Wert-Tabellen etwas vorbereitet!

Für die Ermittlung benötigen Sie lediglich folgende Angaben, die Sie in Ihren Baugenehmigungsunterlagen vorfinden.

  • Wandbaustoff
  • Druckfestigkeit kg/m3
  • Wandicke

So sollten die U-werte ermittelt werden, Bauteil für Bauteil.

VU-Wert im Bestand

Grün ist die zu dämmende Gebäudehülle.

Vergleichen Sie dämmende Gebäudehülle mit einer Kette und Sie kennen doch das Sprichwort: "Eine Kette ist nur so stark, wie das schwächste Glied". Und hiermit sind nicht nur die einzelnen Bauteile, sondern insbesondere die Übergänge (Wärmebrücken) von Bauteil zu Bauteil in der dämmenden Gebäudehülle gemeint.

Sie haben die Außenwand aus Ziegelmauerwerk gewählt: Ziegelmauerwerk

zur Übersicht wenn Sie ein anderes Bauteil suchen

Ziegelmauerwerk - U-Wert: W/m2K

Wandbaustoff kg/m3 Dicke des Wandbaustoffes in mm
    240 300 365 490
Vollklinker, Hochlochziegel 1400 1,61 1,38 1,20 0,95
  1600 1,79 1,55 1,35 1,08
  1800 1,99 1,74 1,52 1,23
..............................................Beispiel 2000 2,15 1,88 1,65 1,34
Leichthochlochziegel A + B 700 0,99 0,83 0,70 0,54
  800 1,07 0,90 0,76 0,59
  900 1,15 0,96 0,82 0,64
  1000 1,22 1,03 0,88 0,68
Leichthochlochziegel W 700 0,83 0,69 0,58 0,44
  800 0,91 0,76 0,64 0,49
  800 0,99 0,83 0,70 0,54
  1000 1,07 0,90 0,76 0,59

Beispiel: Ziegelmauerwerk 

U-Werte Ziegelmauerwerk

vorhanden: Ziegelstein 2000 kg/m3, d = 49 cm mit einem U-Wert von 1,34

Diesen Wert müssen Sie für die Auswertungstabelle ab- oder aufrunden,
hier also auf 1,4
U-Wert, alt
0,4 0,5 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0
Auswertungstabelle im PDF-Format Info Blum

Die erste Spalte ist der vorhandene U-Wert,
Die zweite Spalte ist Auswahl der Wärmeleitgruppe (WLG) 040=Standard
Die folgenden Spalten ergeben den neuen U-Wert in W/(m2 K)

Beispiel: Ziegelmauerwerk soll auf der Innenseite gedämmt werden.

Tabellenauswertung
Ziegelmauerwerk auf der Innenseite dämmen, U-Wert erforderlich: 0,35
Gewählt: WLG 040 mit 90 mm, Wert wurde interpoliert
Alternativ: WLG 030 mit-~70 mm, WLG 050 mit ~ 110 mm und WLG 055 mit 120 mm

Alternativ kann man den Nachweis mit der Dämmung auch auf der Außenseite durchführen, hier wäre allerdings ein U-Wert von 0,24 erforderlich.

Somit haben Sie den alten und neuen U-Wert ermittelt. Aus dem Bestandsplan berechnen Sie nun die Bauteilfläche in m2 und zusätzlich die Baukosten Ihrer geplanten Maßnahme, damit Sie die Wirtschaftlichkeitsberechnung nachweisen.

Topsanieren wie ein Profi

Hier erfahren Sie, wie sich die Energie-Einsparung auswirkt und einige Beispiele wie einfach man selbst Bauteile berechnen kann.

Ziegelmauerwerk

Ziegelmauerwerk ist ein traditioneller Baustoff, der viele Vorteile bietet, wie z.B. hohe Festigkeit, Langlebigkeit, Schallschutz und Brandschutz. Allerdings ist Ziegelmauerwerk auch relativ wärmedurchlässig, was bedeutet, dass es im Winter viel Wärme nach außen abgibt und im Sommer viel Wärme von außen aufnimmt. Um den Energieverbrauch und die Heizkosten zu senken, ist es daher sinnvoll, Ziegelmauerwerk von außen zusätzlich zu dämmen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Ziegelmauerwerk von außen dämmen kann. Die häufigsten sind:

  • Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS): Dabei werden Dämmplatten aus Materialien (z.B. Polystyrol oder Mineralwolle) direkt auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und mit einem Armierungsgewebe und einem Putz versehen. Diese Methode ist relativ einfach und kostengünstig, erfordert aber eine sorgfältige Ausführung und Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort (z.B. Fensterleibungen, Dachanschlüsse, Sockelbereich). Ausführung und Abrechnung siehe VOB/C DIN 18 345.
  • Vorgehängte hinterlüftete Fassadenkonstruktion: Dabei wird eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall an der Außenwand befestigt, auf der dann Dämmplatten und eine Verkleidung aus verschiedenen Materialien (z.B. Holz, Metall oder Kunststoff) montiert werden. Zwischen der Dämmung und der Verkleidung bleibt ein Luftspalt zur Hinterlüftung. Diese Methode ist teurer, wird gerne im Gewerbebau angewandt und bietet aber mehr Gestaltungsmöglichkeiten und einen besseren Schutz vor Feuchtigkeit und Schlagregen. Ausführung und Abrechnung siehe VOB/C DIN 18 351.
  • Kerndämmung: Diese Methode kommt nur bei zweischaligem Mauerwerk in Frage, das aus einer tragenden Innenschale und einer verblendeten Außenschale mit einer Luftschicht dazwischen besteht. Die Luftschicht wird mit einem geeigneten Dämmmaterial (z.B. Granulat oder Flocken) ausgefüllt, das entweder eingeblasen oder eingeschüttet wird. Diese Methode ist relativ günstig und unauffällig, erfordert aber eine fachgerechte Ausführung und eine intakte Luftschicht ohne Feuchtigkeit oder Schmutz.

Berliner Stadt Villa Baujahr um 1905

Hier ist z. B. ist eine Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) geplant, aber diese sollte man im vorraus einmal durchchecken.

Wärmebrücke EG-KGWärmebrücke DG

Auch wenn hier eine sorgfältige Ausführung vorausgesetzt wurde, bleiben 2 Wärmebrücken unberücksichtigt. Nochmals von vorne, wir dämmen eine Ziegelwand, die sehr viel Wärme speichern kann, durch die äußere Dämmung wird keinerlei Wärme mehr zugeführt, das heißt die gesamten Ziegelwände müssen von der Heizzentrale aufgeheizt werden. Diese Wärmespeicherung kann man auch berechnen nur als Beispiel benötigen sie 24 Stunden, um die Wände aufzuheizen x Fläche m2. Ein Wärmespeicher ist immer gut, wenn man ihn mit kostenloser Wärme speichern kann, aber hier ist es jetzt umgekehrt der Speicher wird mit teurer Energie gefüllt und hier sind die Wärmebrücken noch zu schließen.

Die erste Wärmebrücke haben wir im EG über dem unbeheizten KG. Teuerste Lösung wäre, indem man die erste Schicht im Mauerwerk durch eine Iso-Kimm-Stein ersetzt. Es geht auch indem man die Kellerwand beidseitig mit einer Dämmplatte 50 cm unterhalb der Kellerdecke dämmt. Im Obergeschoss haben wir die zweite Wärmebrücke. Das war üblich im MW die Mauerscheibe bis OK Sparren auszumauern. Hier müsste ebenfalls die Zwischenmauerung entfernt werden und durch Dämmplatten abgedämmt werden. Hier könnte man ebenfalls die Decke abhängen und die Außenwand mit einer Dämmpatte oberhalb der abgehängten Decke dämmen. Diese Ausführung ist natürlich sehr aufwendig, da ein Arbeitsgerüst, das zur Verfügung stehen würde, nicht ausreichen würde, hier wäre noch ein Schutzgerüst zusätzlich erforderlich.

Jetzt haben wir noch ein Problem mit den Ansichten des Hauses, wir haben kein Dachüberstand mehr. Rein optisch nicht machbar. In der zweiten Abbildung sehen wir die Dachneigungen sind verschieden, dadurch kann der Dachüberstand nicht waagerecht nach außen verschoben werden.

Last not least der Bauherr hat sich für eine Innendämmung entschieden.

VOB/C
Vertauen ist gut, Kontrolle ist besser!
VOB DIN 18299 VOB DIN 18330 Mauerarbeiten VOB DIN 18331 Betonarbeiten VOB DIN 18334 Zimmerarbeiten
VOB DIN 18338 Dachdeckerarbeiten VOB DIN 18340 Trockenbau VOB DIN 18345 WDVS VOB DIN 18350 Putzarbeiten
VOB DIN 18352 Fliesenarbeiten VOB DIN 18363 Malerarbeiten VOB DIN 18451 Gerüstarbeiten VOB DIN 18459 Abbrucharbeiten
 
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