CAD Planungsbüro BLUM

Altbausanierung mit Anleitung

U-Werte ermitteln ohne den Einsatz von EDV

Hausbesitzer, die eine energetische Sanierung ihres Gebäudes planen, müssen die U-Werte gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) einhalten. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärmestrom von der warmen zur kalten Seite eines Bauteils fließt; ein niedriger U-Wert steht für eine bessere Dämmwirkung. Daher ist es erforderlich, zunächst den aktuellen U-Wert des jeweiligen Bauteils zu bestimmen. Für Privatpersonen gestaltet sich dies häufig schwierig, auch wenn entsprechende Softwarelösungen existieren.

Baukosten-Katalog mit Anteil der Lohnkosten von Erdarbeiten, Betonarbeiten, Maurerarbeiten, Zimmerarbeiten, Dachdeckerarbeiten und Ausbauarbeiten.

An dieser Stelle bieten wir Ihnen eine unkomplizierte Alternative: Mithilfe vorbereiteter U-Wert-Tabellen können Sie den Wert selbstständig berechnen. Dazu benötigen Sie lediglich folgende Informationen, die Sie Ihren Baugenehmigungsunterlagen entnehmen können:

  • Wandbaustoff
  • Druckfestigkeit kg/m3
  • Wandicke

Die U-Werte sollten im Grundriss und Querschnitt systematisch für jedes Bauteil ermittelt werden – dazu zählen Außenwände, Fenster, Kellerdecken, Dachgeschossdecken sowie geneigte Dachflächen und Dachaufbauten wie beispielsweise Gauben.

VAltbausabierung auf dem Handy

In der Abbildung ist die zu dämmende Gebäudehülle in Grün hervorgehoben.

Besondere Aufmerksamkeit gilt nicht nur den einzelnen Bauteilen, sondern insbesondere den Übergängen zwischen den Bauteilen, den sogenannten Wärmebrücken. Diese Bereiche können die energetische Qualität der gesamten Gebäudehülle maßgeblich beeinflussen.

Sie haben die Außenwand aus Ziegelmauerwerk gewählt: Ziegelmauerwerk

Detaillierte Informationen zur Fassadensanierung

finden Sie in unserer PDF-Broschüre „Altbausanierung“. Das Dokument behandelt Außen- und Innendämmung, insbesondere Maßnahmen zur Vermeidung von Wärmebrücken im Sockelbereich, beschreibt Lösungen für Fensterelemente, Rollläden, durchgehende Balkonplatten sowie Übergänge zu unbeheizten Räumen. Über 35 Abbildungen veranschaulichen die Inhalte. Ergänzend enthält der Anhang eine Kostenzusammenstellung der erforderlichen Instandsetzungsarbeiten.

Wenn Sie ein anderes Bauteil suche hier zur Übersicht

Ziegelmauerwerk - U-Wert: W/m2K

Wandbaustoff kg/m3 Dicke des Wandbaustoffes in mm

Mauerziegel DIN 105-1 bis -4
Mz Vollklinker (1,6 - 1,8)
HLz Hochlochziegel (0,6 - 1,4)
KMz Vollklinker (2,0 - 2,2)
KHLz Hochlochklinker (1,6 - 1,8)
VHLz Hochlochziegel, frostbeständig
           (1,0 - 1,4)
VMz Vollziegel, frostbeständig
          (1,6 - 1,8)

  240 300 365 490
1400 1,61 1,38 1,20 0,95
1600 1,79 1,55 1,35 1,08
1800 1,99 1,74 1,52 1,23
2000 2,15 1,88 1,65 1,34
700 0,99 0,83 0,70 0,54
800 1,07 0,90 0,76 0,59
900 1,15 0,96 0,82 0,64
1000 1,22 1,03 0,88 0,68
700 0,83 0,69 0,58 0,44
800 0,91 0,76 0,64 0,49
800 0,99 0,83 0,70 0,54
  1000 1,07 0,90 0,76 0,59

Beispiel: Ziegelmauerwerk 

U-Werte Ziegelmauerwerk

vorhanden: Ziegelstein 2000 kg/m3, d = 49 cm mit einem U-Wert von 1,34

Diesen Wert müssen Sie für die Auswertungstabelle ab- oder aufrunden,
hier also auf 1,4
U-Wert, alt
0,4 0,5 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0
Auswertungstabelle im PDF-Format Info Blum

Die erste Spalte ist der vorhandene U-Wert,
Die zweite Spalte ist Auswahl der Wärmeleitgruppe (WLG) 040=Standard
Die folgenden Spalten ergeben den neuen U-Wert in W/(m2 K)

Beispiel: Ziegelmauerwerk soll auf der Innenseite gedämmt werden.

Tabellenauswertung
Ziegelmauerwerk auf der Innenseite dämmen, U-Wert erforderlich: 0,35
Gewählt: WLG 040 mit 90 mm, Wert wurde interpoliert
Alternativ: WLG 030 mit-~70 mm, WLG 050 mit ~ 110 mm und WLG 055 mit 120 mm

Alternativ kann man den Nachweis mit der Dämmung auch auf der Außenseite durchführen, hier wäre allerdings ein U-Wert von 0,24 erforderlich.

Nachdem Sie den alten und neuen U-Wert berechnet haben, steht der erste Schritt zur Sanierung. Im zweiten Schritt klären Sie das mögliche Energieeinsparpotenzial, im dritten die Kosten. Die Antworten dazu finden Sie bei der Altbausanierung unter…

Topsanieren wie ein Profi
WDVS regelt die VOB
DIN 18345
Vertauen ist gut, Kontrolle ist besser!
VOB DIN 18299 VOB DIN 18330 Mauerarbeiten VOB DIN 18331 Betonarbeiten VOB DIN 18334 Zimmerarbeiten
VOB DIN 18338 Dachdeckerarbeiten VOB DIN 18340 Trockenbau VOB DIN 18345 WDVS VOB DIN 18350 Putzarbeiten
VOB DIN 18352 Fliesenarbeiten VOB DIN 18363 Malerarbeiten VOB DIN 18451 Gerüstarbeiten VOB DIN 18459 Abbrucharbeiten

Ziegelmauerwerk

Ziegelmauerwerk ist ein traditioneller Baustoff, der viele Vorteile bietet, wie z.B. hohe Festigkeit, Langlebigkeit, Schallschutz und Brandschutz. Allerdings ist Ziegelmauerwerk auch relativ wärmedurchlässig, was bedeutet, dass es im Winter viel Wärme nach außen abgibt und im Sommer viel Wärme von außen aufnimmt. Um den Energieverbrauch und die Heizkosten zu senken, ist es daher sinnvoll, Ziegelmauerwerk von außen zusätzlich zu dämmen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Ziegelmauerwerk von außen dämmen kann. Die häufigsten sind:

  • Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS): Dabei werden Dämmplatten aus Materialien (z.B. Polystyrol oder Mineralwolle) direkt auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und mit einem Armierungsgewebe und einem Putz versehen. Diese Methode ist relativ einfach und kostengünstig, erfordert aber eine sorgfältige Ausführung und Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort (z.B. Fensterleibungen, Dachanschlüsse, Sockelbereich). Ausführung und Abrechnung siehe VOB/C DIN 18 345.
  • Vorgehängte hinterlüftete Fassadenkonstruktion: Dabei wird eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall an der Außenwand befestigt, auf der dann Dämmplatten und eine Verkleidung aus verschiedenen Materialien (z.B. Holz, Metall oder Kunststoff) montiert werden. Zwischen der Dämmung und der Verkleidung bleibt ein Luftspalt zur Hinterlüftung. Diese Methode ist teurer, wird gerne im Gewerbebau angewandt und bietet aber mehr Gestaltungsmöglichkeiten und einen besseren Schutz vor Feuchtigkeit und Schlagregen. Ausführung und Abrechnung siehe VOB/C DIN 18 351.
  • Kerndämmung: Diese Methode kommt nur bei zweischaligem Mauerwerk in Frage, das aus einer tragenden Innenschale und einer verblendeten Außenschale mit einer Luftschicht dazwischen besteht. Die Luftschicht wird mit einem geeigneten Dämmmaterial (z.B. Granulat oder Flocken) ausgefüllt, das entweder eingeblasen oder eingeschüttet wird. Diese Methode ist relativ günstig und unauffällig, erfordert aber eine fachgerechte Ausführung und eine intakte Luftschicht ohne Feuchtigkeit oder Schmutz.

Aufmaß undAbrechnung der Mauerarbeiten in Wort und Bild
regelt die VOB/C DIN 18330.

Berliner Stadt Villa Baujahr um 1905

Hier ist z. B. ist eine Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) geplant, aber diese sollte man im vorraus einmal durchchecken.

Wärmebrücke EG-KGWärmebrücke DG

Auch wenn hier eine sorgfältige Ausführung vorausgesetzt wurde, bleiben 2 Wärmebrücken unberücksichtigt. Nochmals von vorne, wir dämmen eine Ziegelwand, die sehr viel Wärme speichern kann, durch die äußere Dämmung wird keinerlei Wärme mehr zugeführt, das heißt die gesamten Ziegelwände müssen von der Heizzentrale aufgeheizt werden. Diese Wärmespeicherung kann man auch berechnen nur als Beispiel benötigen sie 24 Stunden, um die Wände aufzuheizen x Fläche m2. Ein Wärmespeicher ist immer gut, wenn man ihn mit kostenloser Wärme speichern kann, aber hier ist es jetzt umgekehrt der Speicher wird mit teurer Energie gefüllt und hier sind die Wärmebrücken noch zu schließen.

Die erste Wärmebrücke haben wir im EG über dem unbeheizten KG. Teuerste Lösung wäre, indem man die erste Schicht im Mauerwerk durch eine Iso-Kimm-Stein ersetzt. Es geht auch indem man die Kellerwand beidseitig mit einer Dämmplatte 50 cm unterhalb der Kellerdecke dämmt. Im Obergeschoss haben wir die zweite Wärmebrücke. Das war üblich im MW die Mauerscheibe bis OK Sparren auszumauern. Hier müsste ebenfalls die Zwischenmauerung entfernt werden und durch Dämmplatten abgedämmt werden. Hier könnte man ebenfalls die Decke abhängen und die Außenwand mit einer Dämmpatte oberhalb der abgehängten Decke dämmen. Diese Ausführung ist natürlich sehr aufwendig, da ein Arbeitsgerüst, das zur Verfügung stehen würde, nicht ausreichen würde, hier wäre noch ein Schutzgerüst zusätzlich erforderlich.

Jetzt haben wir noch ein Problem mit den Ansichten des Hauses, wir haben kein Dachüberstand mehr. Rein optisch nicht machbar. In der zweiten Abbildung sehen wir die Dachneigungen sind verschieden, dadurch kann der Dachüberstand nicht waagerecht nach außen verschoben werden.

Last not least der Bauherr hat sich für eine Innendämmung entschieden.

 
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