2.6 Kostenkennwert
Kostenkennwert Definition
Der Kostenkennwert gemäß DIN 276 ist ein wichtiger Indikator im Bauwesen, der die Kosten eines Bauprojekts auf eine einheitliche und vergleichbare Weise darstellt. Er dient als Maßstab für die wirtschaftliche Überprüfung von Bauprojekten und ermöglicht es, die Kosten verschiedener Projekte untereinander zu vergleichen.
Bedeutung des Kostenkennwerts
Der Kostenkennwert bietet eine standardisierte Methode zur Erfassung und Bewertung von Baukosten. Er ist entscheidend für die Planung, Budgetierung und Kostenkontrolle im Bauwesen und hilft dabei, potenzielle Kostenüberschreitungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Anwendung des Kostenkennwerts
Der Kostenkennwert wird in verschiedenen Phasen eines Bauprojekts verwendet, von der ersten Kostenschätzung bis zur endgültigen Abrechnung. Er wird auf Grundlage der ermittelten Kosten und der jeweiligen Flächen- oder Raumeinheiten berechnet und bietet so eine transparente und nachvollziehbare Grundlage für die Kostenbewertung.
Vorteile des Kostenkennwerts
- Ermöglicht eine einheitliche und transparente Kostenbewertung.
- Hilft bei der Identifizierung und Vermeidung von Kostenüberschreitungen.
- Erleichtert den Vergleich von Bauprojekten.
- Unterstützt die Budgetplanung und Kostenkontrolle.
Fazit
Der Kostenkennwert gemäß DIN 276 ist ein unverzichtbares Instrument im Bauwesen, das eine klare und vergleichbare Bewertung von Baukosten ermöglicht. Durch seine Anwendung wird die wirtschaftliche Effizienz von Bauprojekten gesteigert und eine hinreichende Kostenkontrolle sichergestellt.
Kostenkennwerte werden auch als Vergleichswerte für die Beurteilung von Kostenermittlungen herangezogen.
Kostenkennwerte werden im Allgemeinen nach
Bauwerkskosten pro m³ Rauminhalt (Euro/m³ BRI)
Bauwerkskosten pro m³ Brutto-Rauminhalt (Euro/m³ BRI)
Bauwerkskosten pro m² Nutzfläche (Euro/m² NF)
berechnet. Kostenkennwerte können aber auch auf Nutzungseinheen bezogen werden, wie zum Beispiel Kosten je Hotel- oder Krankenhausbett oder Kosten je Arbeitsplatz.
Kostenkennwerte aus der Praxis
Auf unserer Webseite zur DIN 276 stehen Kostenkennwerte für über 90 verschiedene Gebäudetypen aus den Bereichen Wohnen, Verwaltung und Gewerbe zur Verfügung.
Auch wenn nicht alle Werte benötigt werden, kann es hilfreich sein, weitere Vergleichswerte zu berücksichtigen. Besonders für Personen ohne fachliche Vorkenntnisse ist der Nutzen einzelner Werte begrenzt, da Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eigene Daten vorliegen und zusätzliche Informationen zu anderen Gebäudetypen erforderlich sind. Die Kostenstrukturen weisen oft prozentuale Gemeinsamkeiten auf, die weitgehend standortunabhängig sind.
Beispielhafte Gebäudetypen sind: Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser bis 4 oder mehr Wohneinheiten (WE), Wohnhäuser mit Schwimmbad, Mehrfamilienhäuser (bis 10 WE, 10–20 WE und mehr als 20 WE), Altenwohnungen, Wohn- und Bürohäuser, Alten- und Pflegeheime, Wohnheime, Hotels, Industriegebäude, Geschäftshäuser, Verbrauchermärkte, Betriebs- und Werkstätten, Bauhöfe, landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Banken und Postfilialen, Feuerwehrhäuser, Bereitschaftsdienste, Lager- und Versandgebäude, Verwaltungsgebäude, Institutsgebäude, Krankenhäuser, Universitätskliniken, Pflegeheime, Kurgebäude, Genesungsheime, allgemeine Schulen, Berufsschulen, Sonderschulen, Tagesstätten, Mehrzweckhallen, Schulturnhallen, Sporthallen und Schwimmhallen, Kleingaragen, Parkhäuser, Hoch- und Tiefgaragen sowie Kraftwerke. Ebenfalls enthalten sind Gebäude für kulturelle und musische Zwecke, Schutzbauten und Friedhofsanlagen.