Es wird wahrscheinlich nicht billiger
Viele scheuen den Hausbau aktuell, weil sich die Kosten und auch die Zinsen erhöht haben. Sie wollen warten, bis die Probleme durch Lieferengpässe und Inflation vorüber sind. Richtig ist, dass die Baukosten nach den Daten des Statistischen Bundesamts vom Mai 2022 binnen eines Jahres um 17,6 % gestiegen sind. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Teuerung wieder abflachen wird. Dass die Preise sinken, ist jedoch eher unwahrscheinlich.
Die Zinsen sind von historischen Tiefstständen inzwischen wieder auf einem Normalniveau angekommen. Möglicherweise werden Kredite noch bis Mitte 2023 teurer. Dass die Zinsen danach in absehbarer Zeit wieder auf das Niveau von vor 2022 sinken, ist unwahrscheinlich. Der neutrale Zins der EZB wird etwa bei 1,5 Prozent vermutet. Die US-Notenbank Fed sieht diese Kenngröße bei zwei bis drei Prozent. Das ist der Zins für normale Zeiten. Die Inflation wird noch eine Weile hoch bleiben, bis sie sich auf einen Bereich um zwei Prozent einpegelt. Die Gefahr einer neuerlichen Deflationsgefahr erkennen Ökonomen aktuell nicht. Kredite werden also langfristig nicht wesentlich günstiger werden.
Hilfe vom Staat
Selbst wenn Finanzierungen wieder günstiger werden, ist nicht gesichert, dass dies den Hausbau ökonomischer macht. Die Bundesregierung hat ein Förderprogramm zum klimafreundlichen Bauen aufgelegt. In welchem Umfang es später Unterstützung vom Staat gibt, ist unsicher. Das zeigt sich daran, wie grundlegend die Ampel die Wohnbau-Förderung umgestaltet hat. Es ist also auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll, die Träume von den eigenen vier Wänden nicht zu verschieben.
Fazit
Bauen ist ohne Frage teurer geworden. Dass es irgendwann wieder billiger wird, ist eher unwahrscheinlich. Deshalb ist es nicht sinnvoll, den Traum von der eigenen Immobilie zu verschieben.